Bewegung und körperliche Aktivität im Heimtraining

Um die Belastungen und Anforderungen des täglichen Lebens zu bewältigen, wird ein Mindestmaß an Fitness (Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Koordination, geistige Aktivität) benötigt. Regelmäßige, angepasste Bewegung und körperliche Aktivität  haben einen positiven Einfluss auf die Gesundheit, auf die körperlichen und geistigen Fähigkeiten jedes Menschen und somit auf seine Lebensqualität. Regelmäßige körperliche Aktivität erhöht auch die Lebenserwartung.

In diesem Zusammenhang ist „körperliche Aktivität“ vom „Sport “ mit Wettkampfcharakter zu unterscheiden. Körperliche Aktivität bedeutet, dass der Körper durch Bewegung mehr Energie verbraucht als in Ruhe.

Körperliche Aktivität und ein aktiver Lebensstil sind Faktoren, die die medizinische Behandlung sinnvoll ergänzen.  Der Krankheitsverlauf kann günstig beeinflusst, Symptome der Krankheit verbessert oder einer Verschlechterung vorgebeugt werden. Bereits moderate körperliche Aktivität ist eine sehr wirksame Maßnahme zur Prävention (Vorbeugung) und Therapie (Behandlung).  Inaktivität und Bewegungsmangel gelten als großer Risikofaktor für die Gesundheit.  „Bewegung als Medizin“ ist deshalb einem Medikament vergleichbar und sollte vom Arzt verordnet werden!

Egal was Sie tun, fangen sie an: Treppensteigen, Gartenarbeit, Spazierengehen, Walking, Heimtrainer, Kurse im Verein können als Einstiegstraining angesehen werden. Viele kleine Trainingseinheiten summieren sich zu einer großen Einheit pro Tag.

Empfohlen werden mindestens 30 Minuten moderate Aktivität an 5 Tagen pro Woche. Hierzu zählen auch Alltagsaktivitäten wie Putzen, Einkaufen, Gartenarbeit mit einem großen gesundheitsfördernden Potential.

Körperliche Aktivität kann bis ins hohe Alter ausgeübt werden.

 

Ein Schrittzähler ist eine motivierende Möglichkeit,  die Alltagsaktivität zu dokumentierten. 10.000 Schritte pro Tag gelten als anerkannte Schwelle für einen aktiven Lebensstil und führen nachgewiesenermaßen zu positiven gesundheitlichen Veränderungen.

Vor dem Einstieg oder nach langer Bewegungsabstinenz sollte das Vorhaben mit dem behandelnden Arzt besprochen und eine Vorsorgeuntersuchung durchgeführt werden  (bei Männern ab 45 und Frauen ab 55 Jahren mit Belastungs-EKG).

 

Geeignete Sportarten

Ausdauersportarten mit regelmäßigem Bewegungsablauf und der Beanspruchung großer Muskelgruppen werden besonders empfohlen. Hierzu zählen: Gehen, Laufen, (Nordic) Walking, Radfahren, Schwimmen, Ski-Langlauf oder Ergometertraining.

Ein Krafttrainig großer Muskelgruppen, die auch im Alltag von Bedeutung sind, sollte regelmäßig durchgeführt werden (s. Empfehlungen zum Training während der Dialyse).

Flexibilitätsübungen zur Mobilisierung und Verbesserung der Beweglichkeit, die in Gymnastikgruppen oder auch zu Hause durchgeführt werden können, sollten ein Programm ergänzen.

Koordinative Übungen zur Gleichgewichtsschulung (z.B. das Stehen auf einem Bein, z.B. beim Zähneputzen) sollten zur Erlangung von Bewegungssicherheit und Vorbeugung von Stürzen in den Alltag integriert werden. Tanzen, Tischtennisspielen oder Kegeln mit Freunden schulen die  Koordination.

 

 

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